Vereinsgeschichte

Am 15. April 1971 gründeten Wilhelm Jarchow, Peter Jahns, Hans Dommert und Peter Schöttler die Betriebssportgemeinschaft „Ponysport“ in Röbel. Die Gründung des Vereins verfolgte in erster Linie den Zweck, Weideflächen und Kraftfutter für die Pferde zu bekommen. Zum damaligen Zeitpunkt wurden alle nutzbaren Flächen zum Weiden von der LPG genutzt und Korn wurde nicht frei verkauft. Nach der Vereinsgründung bekamen die Gründer Wiesenflächen zugeteilt und erhielten Freigaben für Kraftfutter. Als Gegenleistung verpflichtete sich der Verein, gesellschaftlich aktiv zu werden und so fuhren Vereinsmitglieder fortan am 1. Mai und am 7. Oktober, nach den Feierlichkeiten auf dem Marktplatz, Kinder mit der Kutsche durch das Stadtgebiet. 

In den darauf folgenden Jahren konnte der Verein weitere Pferdefreunde gewinnen. Ein paar Mal im Jahr führte man gemeinsame Ausritte und Ausfahrten durch und nahm an Reit- und Fahrwettkämpfen in der Umgebung teil. 1977 fand in der Gaststätte „Müritzterrasse“ der 1. Ponyball statt und der Verein gab sich einen neuen Namen: „Ponyfreunde Röbel“. 1981 baute Horst Vendt, mittlerweile ältestes Vereinsmitglied, die ersten vier Sulkys, welche im August desselben Jahres erstmalig von Hans Dommert, Peter Jahns und Peter Schöttler beim 1. Ponyrennen in Schwenzin gefahren wurden und heute noch, Generationen später, von unseren Jüngsten im Verein gefahren werden!

Bereits zehn Jahre nach der Gründung, waren die „Ponyfreunde“ nicht mehr aus dem Stadtbild Röbels wegzudenken. Zum 1. Mai, Kindertag, Seefest, 7. Oktober, Weihnachtsmarkt und zu Festumzügen, wie die 700-Jahr-Feiern in Wredenhagen 1984 und Zepkow 1985 und 1986 die 725-Jahr-Feier in Röbel, an der 75 Pferde und Ponys des Vereins teilnahmen, war der Verein mit seinen zwei- und vierbeinigen Mitgliedern präsent.

Besondere Höhepunkte in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren 1984 die Vorführung einer Pony-Quadrille, welche Hermann Weidel mit den Kindern des Vereins einstudierte, und das 1. Ponyrennen auf der Trabrennbahn in Berlin-Karlshorst, sowie die Teilnahme an der 750-Jahr-Feier in Berlin. In den folgenden Jahren war der Verein noch häufig aktiver Gast auf der Trabrennbahn. 

1990 wurde dann aus der Betriebssportgemeinschaft „Ponyfreunde Röbel“ der Ponysportverein Röbel e. V.. Am 5. Juni 1995, anlässlich des 1000-jährigen Bestehens von Mecklenburg, rief der Verein das Pfingstturnier „Speckreiten“ wieder ins Leben. Es war mit etwa 3500 Zuschauern ein großer Erfolg. Hauptverantwortlich für die Wiederaufnahme dieser traditionsreichen Veranstaltung war Wilhelm Jarchow, welcher 40 Jahre die Geschicke des Vereins so erfolgreich lenkte, und auch heute noch als Ehrenvorsitzender dem Verein jederzeit mit Rat und Tat zur Seite steht.

Seit mittlerweile zehn Jahren führt seine Enkelin Katharina Kroeger die erfolgreiche Vereinsarbeit fort. Dabei wird sie im Vorstand von Britta Christoph, Franziska Jens und Kathrin Schäfer unterstützt. Ihr ist es zu verdanken, dass der Verein ganzjährig aktiv ist, so ist an jedem Samstag, egal bei welchem Wetter, rege Betriebsamkeit auf dem Reitplatz des Vereins. Mittlerweile zählt der Verein 100 Mitglieder, davon sind über 40 Kinder und Jugendliche. Das jüngste Vereinsmitglied ist ein Jahr, das älteste Mitglied 87 Jahre alt.

Im Wandel der Jahrzehnte konzentrierte sich der Verein immer mehr auf die Ausbildung und Förderung der Kinder und Jugendlichen in den Sparten Reiten und Fahren – und das mit großem Erfolg. Neben der sportlichen Komponente steht beim Ponysportverein das Motto „Reiten für alle“ an oberster Stelle. Jeder soll die Chance haben, den Umgang mit dem Pferd zu erlernen. Dank der zahlreichen Sponsoren, Unterstützer und Freunde konnte der Vereinsbeitrag über all die Jahre immer niedrig gehalten werden, so dass es jedem Kind, unabhängig vom Geldbeutel, möglich ist, Teil dieser Pferdesportgemeinschaft zu sein.

In all den Jahren und trotz der zunehmenden Größe hat der Verein nie seinen familiären Charakter verloren. Ob Groß oder Klein, Alt oder Jung – alle sind auf der Reitanlage herzlich willkommen.

Archiv: Gründer Wilhelm Jarchow 1954 in Freyenstein auf Gorgo – Sieger im Jagdspringen Klasse L